Da ist ein Berg, weshalb der Camino an der Straße entlang läuft… den muss man doch überqueren können hat sie gedacht.
Die heutige Etappe sollte größtenteils an einer Bundesstraße entlang führen und im Innland entlang gehen statt am Atlantik. Das muss doch auch schöner gehen, habe ich mir gedacht. Als der Mitarbeiter des Campingplatzes mir meine Hoffnungen bestätigt, steht für mich meine Entscheidung fest: ich nehme die Abkürzung über den Berg!
Ich überzeuge noch zwei weitere Pilgerinnen meinem Leichtsinn zu folgen und un halb acht sind wir auf unserem Weg.
Da leider gerade keine Ebbe ist, müssen wir den normalen Weg an der Straße entlang gehen – anstatt über den Strand laufen zu können. Nachdem wir eine Brücke überquert haben, gehen wir rechts in einen Feldweg hinein und verlassen den Camino. Dieser Waldweg führt nach Oriñón, wir folgen dem Strand und folgen letztlich der Straße nach Sonabia. Hier gehen wir bis zum Ende des Dorfes durch und folgen einem Schild auf der linken Seite mit der Aufschrift Laredo. Wir folgen dem Weg vorbei an einer kleinen Bucht und durch den Sand auf einen anspruchsvolleren Pfad. Dieser führt uns am Berg vorbei, bis wir nach einigen Metern einen steilen Aufstieg vor uns haben. Hier benötigt es Ausdauer, Kraft und am Besten Bergerfahrung.
Angekommen am höchsten Punkt werden wir von einer atemberaubenden Sicht belohnt. Dieser Weg ist wenig belaufen und insgesamt sehr unbekannt.
Der Abstieg ist flacher als der Aufstieg und sehr steinig. In diesem Moment wünsche ich mir meine Wanderschuhe her, wobei ich sie sonst nicht gebraucht habe. Im Anschluss führt der Weg auf einfachen Wegen auf die Variante der Camino’s zurück bei Villanueva.
Diese Variante, mit Überquerung des Salpico’s ist eine für bergliebende Wanderer ein wunderschöner Weg. Mit dauerhaften Blicken über den Atlantik. Es ist meiner Meinung nach zu empfehlen die Alternative früh am morgen zu laufen, weshalb es von Vorteil wäre in Oriñón oder Islares geschlafen zu haben.
Der Camino führt weiter bis nach Laredo, wo wir eine ausgiebige Mittagspause einlegen und ich selbstgemachte Patatas Fritas und eine Käseplatte esse. Im Anschluss hieran laufen wir die letzten sechs Kilometer am Playa de Laredo entlang. Wir ziehen unsere Schuhe aus und laufen am Meer entlang.. nun müssen wir nur noch ein Boot nehmen, welches uns nach Santoña überführt. Diese Stadt ist unser Etappenziel, eine kleine Herberge in einem Wohnhaus lockt uns an. Nachdem wir uns frisch gemacht haben gibt es noch Frozenjoguhrt. Wir kaufen ein, um uns Baguettes für den Abend zu machen.
Heute bin ich erschöpft und spüre die letzten Tage in meinem Körper. Nachdem ich noch eine Runde Yin-Yoga gemacht habe, gehen wir noch eine Kleinigkeit trinken und dann beenden wir den schönen Tag.
Warum wir morgen nicht weiterpilgern sondern einen Tag auf der Insel Santoña verbringen… könnt ihr morgen lesen!