Die erste Etappe, nach gefühlt keiner Stunde schlaf kommen wir gegen sieben Uhr morgens in Irun an – erstmal ein Café con leche. Nach dem kleinen Energie Kick gehen wir los, auf der Suche nach gelben Pfeilen. Zunächst äußerst verplant und nicht bei der Sache laufen wir wie Falschgeld durch die Stadt. Nachdem wir zwei drei Menschen um Hilfe gebeten haben, sehen wir sie: GELBE PFEILE.
Nachdem wir endlich die Stadt verlassen können zeigt sich uns bald ein atemberaubender Blick über das Baskenland, auch Frankreich konnten wir von hier oben sehen. Es geht einen Panoramaweg über einen kleinen Berg, der Jaizkibel, wir haben heute einen Auf- und Abstieg vor uns.
Nach fünf Stunden machen wir eine großzügige Mittagspause in Pasai, ein Fischersort mit Ruderkultur und uriger Stadtaufteilung, wo wir mit einem kleinen Boot die Bucht überqueren müssen. Wir genießen hausgemachte Fish & Chips in einem kleinen Lokal. Nach der Stärkung wollen wir es wagen die letzten Kilometer der Tagesetappe zu wandern.
Nach zwanzig Kilometern glühen uns die Füße, die letzten fünf Kilometer könnten sich länger nicht anfühlen. Der fehlende Schlaf, der Muskelkater und die Anstrengungen der heutigen Wanderung stecken in unseren Knochen. Am Wegesrand zeigt sich eine einladende Herberge, in der Hoffnung unseren Pilgerausweis hier erhalten zu können kehren wir ein. Eine ältere Dame bietet uns Rast und etwas kaltes zu trinken an. Die eisgekühlte Mate kommt wie gerufen es gibt für jeden eine Magdalena (spanischer Muffin) aufs Haus und wir können die letzten Meter angehen.
Angekommen in der Herberge des Pilgervereins Donosita lassen wir uns unseren Pilgerausweis, die Credential, ausstellen. In den Sommerferien wird in der Sporthalle der Schule ca. 50 Pilgern eine Herberge auf Spendenbasis bereitgestellt. Von zwei zuvorkommenden älteren Ehrenamtlichen werden wir eingewiesen: Schuhe stehen Links an der Wand, geradeaus sind Wäscheständer aufgestellt, rechst sind die Bäder und Rucksäcke müssen auf dem Boden stehen, um 22 Uhr werden die Türen geschlossen und um 8 Uhr morgens müssen alle Pilger wieder auf dem Camino sein. Wir genießen eine heiße wohlverdiente Dusche, die sich wie der Spa-Bereich im Hotel für uns anfühlt.
Im Anschluss gehen wir in die Stadt, kaufen drei vier Biere und machen eine Brotzeit. San Sebastián ist wunderschön. Wir sind heute Abend allerdings so erschöpft, dass wir die Sightseeingtour auf morgen früh vertagen wollen. Diese 25 Kilometer Wanderung war für den Einstieg traumhaft schön aber auch anstrengend – mal sehen was die nächsten Tage mit sich bringen.
Hasta luego!
Hi, Du hast ja für deine erste Etappe auf dem Camino ein Traumwetter bekommen. Bin in Gedanken mit dir auf dem Weg????. Für mich geht es in 14 Tagen los????. Liebe Grüße Georg!